Alte Freunde

/ Juni 9, 2021/ ...mit dem Fahrrad, Blog, Nordkapp-Tour 2021, Reisen

Mit den Bergen im Rücken weiter in Richtung Norden


Die Nacht im Tipi habe ich weniger ruhig geschlafen als gedacht. Ich hatte erwartet, nach der Tour zu schlafen wie ein Stein. Naja, der Kaffee wird‘s schon regeln. Und nach dem Frühstück geht´s auch direkt schon los. Ich lasse den Harz hinter mir und genieße die Kilometer in der Ebene. Meine Schenkel freun sich darüber weniger gequält zu werden wie in den vergangenen Tagen. Die Landschaft mit den Hügeln, über die die Felder wie eine Patch-Work-Decke liegen, zusammen mit der Sonne, die immer wieder durch die Wolken dringt, lassen mich in meinen Gedanken versinken.

Die Gegend wirkt mir vertraut. Ich war hier in der Gegend auch schon mal recht regelmäßig. Allerdings ist es einige Jahre her, dass ich hier zum letzten Mal gewesen bin. Eigentlich hatte ich es anders geplant. Trotzdem hab ich gestern Abend ziemlich spontan einen alten Freund angerufen. Ich konnte einfach nicht in der Nähe vorbei fahren ohne vorbei geschaut zu haben. Lange Rede kurzer Sinn: Er hat sich gefreut und ich bin auf dem Weg zu ihm. Auf meiner Route Richtung Braunschweig mache ich in einem kleinen Wäldchen Mittagspause, bevor ich die letzten Kilometer für heute in Angriff nehme.



Bei Dome angekommen, gibt es erst mal ein freudiges Wiedersehen. Er ist gerade dabei, „dem Norweger“ Material für dessen Camper-Van-Ausbau zu geben. Ja, er selbst hat sich bei mir vor vielen Jahren als „der Norweger“ vorgestellt. Dinge die man einfach akzeptiert. Dome und der Norweger fahren mit dem Transporter das Material zu unserem skandinavischen Freund und ich freu mich riesig darüber, dass ich den T4 VW-Bus fahren darf, mit dem der Norweger zu Dome kam. Auf dem Rückweg geht Dome mit mir noch Brötchen für die Burger holen, die er vorbereitet hat. Auf den letzten Metern überholt uns Tomekk mit seinem Auto, der im selben Dorf wohnt. Spontan fahren wir hinterher und schon ist auch er sichtlich überrascht, mich wieder zusehen. Nach dem viel zu kurzen Wiedersehen zieht uns der Hunger zu Dome nach Hause. Wir genießen das leckere Essen und den schönen Abend. Zu erzählen haben wir uns nach der langen Zeit genug und Neuigkeiten gibt’s auch reichlich.



Leider kann ich nicht länger bleiben, da ich den nächsten Schritt schon gebucht habe. Dazu in ein paar Tagen mehr. Ich mache mich am nächsten Tag kurz nach Mittag auf den Weg. Bevor ich mich wieder auf mein Rad schwinge ergibt es sich, dass wir Marci noch besuchen. In kaum 24 Stunden hab ich so, auf spontane Art und ziemlich überraschend, einige alte Freunde wiedergesehen, was mich riesig gefreut hat.

Ich fahre weiter Richtung Norden, durch Wolfsburg und dann Richtung Osten. Immer wieder interessant, dass diese Stadt zu so großen Teilen von Volkswagen geprägt ist. Nachdem ich die Stadt hinter mir gelassen habe, suche ich nach einer Hütte. An einem kleinen Weg der von dem Feldweg abgeht werde ich fündig und richte mich in der offenen Hütte ein. Zum Schlafen ist sie nicht geeignet, aber für mich völlig ausreichend.

Erst im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass ich fast keine Fotos gemacht habe. Weder von Freunden noch von Braunschweig. Aber Dome und die Burger haben es auf den Blog geschafft!

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